Gentechnikfreie Regionen

Warum Gentechnikfreie Regionen gründen?

Aktivist*innen demonstrieren gegen die Fusion von Bayer und Monsanto. Foto: Lode Saidane / Friends of the Earth Europe Aktivist*innen demonstrieren gegen die Fusion von Bayer und Monsanto.  (Lode Saidane / Friends of the Earth Europe)

Zurzeit finden in Deutschland weder Anbau noch Frei­setzungen von gentechnisch veränderten Pflanzen statt. Dass dies auch so bleibt, ist aber nicht garantiert.

Der Anbau der derzeit einzigen in der EU zugelassenen Gentech-Pflanze MON 810 von Monsanto ist in Deutschland verboten. Auch für die fünf weiteren gentechnisch veränderten Maislinien, die sich momentan im EU-Zulassungsverfahren befinden, ist der Anbau in Deutschland bereits ausgeschlossen. Allerdings könnten weitere Gentech-Pflanzen eine EU-Anbau­zulassung erhalten. Ob diese dann in Deutschland verboten werden ist fraglich – auch angesichts der Übernahme von Monsanto durch Bayer.

Insgesamt 66 Milliarden Dollar hat der Leverkusener Agrar- und Pharma­konzern Bayer für Monsanto geboten. Da die Übernahme von den Kartellbehörden genehmigt wurde, setzt Bayer seinen Schwerpunkt noch stärker als bisher auf Pestizide und die Agrogentechnik. Die Marktkonzentration im Agrarbereich wird weiter wachsen. Für Landwirt*innen hat das ein noch stärker eingeschränktes Angebot an Saatgut und Pestiziden zur Folge. Hinzu kommt: Bayer steht angesichts der hohen Übernahmekosten unter Druck – die hohen, zum Großteil durch Schulden finanzierten Investitionen müssen sich auszahlen. Deswegen wird der Konzern versuchen, politische Entscheidungen und  Gesetze in seinem Sinne zu beeinflussen.

Umso wichtiger ist es, dass immer mehr Landwirt*innen und Kommunen Selbst­verpflichtungs­erklärungen abgeben, keine Gentech-Pflanzen auf ihrem Land anzubauen. Durch die Gründung Gentechnik­freier Regionen schützen sich Landwirt*innen nicht nur vor Kontaminationen durch Gentechnik – sie senden auch ein starkes Signal an Politik und Konzerne.

Gentechnikfreie Region gründen

Demonstration "Wir haben es satt". Foto: Jörg Farys / BUND Landwirt*innen demonstrieren in Berlin für eine zukunftsfähige und vielfältige Landwirtschaft.  (Jörg Farys / BUND)