Gentechnikfreie Regionen

Gentechnikfreie Bundesländer

Ein Bundesland gilt als gentechnikfrei, wenn sich die jeweilige Landesregierung im Koalitionsvertrag oder das Parlament über einen Landtagsbeschluss gegen Gentechnik auf dem Acker ausspricht. Die Bundesländer können verbindlich festlegen, dass auf den eigenen Flächen kein gentechnisch verändertes Saat- und Pflanzgut verwendet werden darf.

Die Beschlüsse spiegeln den politischen Willen von Landesregierung oder Landesparlament wieder. Wollen einzelne Landwirt*innen dennoch Gentech-Pflanzen anbauen, können sie das auf dem eigenen Grund und Boden tun. Voraussetzung: Die Pflanze ist zum Anbau zugelassen. Diese Bedingung erfüllt in Deutschland derzeit keine Gentech-Pflanze.

Kein Anbau von Gentech-Pflanzen auf landeseigenen Flächen

Über die Aufnahme einer "Gentechnik-Ausschlussklausel" in die Pachtverträge kann ein Bundesland verbindlich festlegen, dass auf den eigenen Flächen kein gentechnisch verändertes Saat- und Pflanzgut verwendet werden darf. Umgesetzt wurde dies bisher in Baden-Württemberg, Bremen, Hessen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen. Niedersachsen will für ein Verbot der Agro-Gentechnik auf landeseigenen Flächen sorgen.

Gentechnikfreie Bundesländer im Überblick

Beitritt ins Europäische Netzwerk Gentechnikfreier Regionen

Tagung Netzwerk Gentechnikfreier Regionen. Foto: Axel Clemens / Freistaat Thüringen Tagung des Netzwerkes Gentechnikfreier Regionen im Thüringischen Landtag.  (Axel Clemens / Freistaat Thüringen)

Das Netzwerk tritt für das Recht einzelner europäischer Regionen auf eine gentechnikfreie Landwirtschaft, den Schutz von traditionellem und ökologischem Saatgut vor gentechnischer Kontamination und die Etablierung des Verursacherprinzips ("the polluter pays principle") ein. Diese Forderungen werden in der "Charta von Florenz" festgehalten. Mit Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Schleswig-Holstein, Thüringen, Bayern, Hessen, Bremen und Hamburg haben elf Bundesländer die Charta gezeichnet und sind damit dem Netzwerk beigetreten.